Aufsichten

 

In Museen, auf Schulhöfen oder Flughäfen achten sie darauf, dass nichts passiert: Aufsichten. In Kirchen helfen sie, die Würde des sakralen Raumes zu erhalten in einer Zeit, die davon nichts mehr weiß.

In Sankt Peter aber sind die Aufsichten mehr. Sie sind das Gesicht dieser Gemeinde. Das erste Lächeln für Besucher, die unsere Kirche im Trubel der Stadt aufsuchen. Sie hören zu, stehen immer zur Auskunft bereit oder spüren, wo sie sich zurückhalten sollen. Ohne die Frauen und Männer, die ein- oder zweimal in der Woche für jeweils zwei Stunden unseren Gästen helfen, diesen Raum zu sehen, wäre diese Gemeinde nicht das, was sie ist. Es geht um Hilfe zum Aufschauen. So darf man auch eine „Aufsicht“ deuten. Menschen, die anderen helfen, Dinge sehen zu lernen. Das griechische Wort für Mensch, anthropos, bedeutet, Wesen der Schau zu sein. Im Aufschauen die Sinn-Zusammenhänge der Welt und des eigenen Lebens zu erkennen und zu deuten. Das ist das Großartige, das unsere Frauen und Männer leisten. Im Gang durch den Raum, im Betrachten der Kunst, im Deuten des Sakralen die Menschen neugierig zu machen für das Mehr. Die ganze Gemeinde ist all diesen Frauen und Männern zu tiefem Dank verpflichtet. Sie tun ihren Dienst unentgeltlich. Aufsichten in Sankt Peter sind „Liebeserklärungen an unsere Kirche“ (Pater Friedhelm Mennekes). Sie werden belohnt mit Menschen, die das gleiche Ziel haben. Und sie bleiben bei diesem Dienst für uns und unsere Gäste nicht allein.