Gabriel Díaz » Los Caminos de Santiago «

Gabriel Díaz  » Los Caminos de Santiago en el Camino de Santiago «

Ausstellung vom 14.01. bis 12.02.2012
Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Spanien, Fundación ARQART und Kölner Rubens-Gesellschaft e.V.

 

Seit dem 11. Jahrhundert war das Grab des Apostels Jakobus im galizischen Compostela eines der am häufigsten aufgesuchten Pilger- und Reiseziele der christlichen Welt. Auch Köln war im Mittelalter eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. Hier suchten die frommen Wallfahrer selbstverständlich den Dom und andere wichtige Kirchen auf. Das Stift St. Cäcilien und seit dem 16. Jahrhundert auch Sankt Peter lagen auf dem Weg.

 

Wege nach Santiago auf dem Jakobsweg

Sechs Jahre war Gabriel Díaz mehr als 5.000 Kilometer entlang der Hauptrouten des Jakobsweges unterwegs. Dabei machte er alle elf Schritte ein Foto. Diese Aufnahmen gestaltete der Künstler zu einer Videoinstallation um. Die sechs Wege, die er durch Spanien und Europa zurücklegte, sind der Französische Weg von Roncesvalles nach Santiago, der Mozarabische Weg von Sevilla nach Santiago, der von Irún nach Santiago sowie die französische Route von Le Puy nach Saint Jean Pied de Port, die deutsche von Nürnberg nach Genf und die niederländische von Maastricht nach Vézelay.

 

Díaz untersucht und verfolgt das Unterwegssein als menschlichen Wert, so wie es über Jahrhunderte Pilger auf dem Jakobsweg erfahren haben. Dies spiegelt die Suche nach Werten und Normen in der modernen Welt wider. Gabriel Díaz führt einen
Dialog zwischen dem historischen und künstlerischen Erbe und verdichtet die Erfahrungen auf dem Jakobsweg in einem zeitgenössischen Kunstwerk.

 

Der Fokus liegt auf dem Weg als solchen. Viele Tausende von Fotos wurden bearbeitet und aufeinander abgestimmt, dass sich den Betrachtern ein bildlicher Ablauf der Routen erschließt. Auf sechs Monitoren, die zwischen den spätgotischen Säulen hängen, sind die drei spanischen und die drei europäischen Routen einzeln zu sehen. Nicht die Sehenswürdigkeiten am Rand des Wegs, nicht die Menschen auf dem Weg, sondern der Weg als Weg ist Gegenstand der Installation.

 

Ein europäisches Projekt

»Los Caminos de Santiago en el Camino de Santiago« wurde bereits 2010 an wichtigen Stationen entlang den verschiedenen Routen des Jakobsweges in Spanien gezeigt: in den Kathedralen von Oviedo und Pamplona, im Königskloster Las Huelgas in Burgos, in der Stiftskirche San Isidoro in León, im Domus Artium in Salamanca sowie im Pilgermuseum in Santiago de Compostela. 2011 folgten Präsentationen im Prager Kloster Strahov und im Turm von St. Jacques in Paris. Die spanische Stiftung ARQART freut sich, mit der Kunst-Station Sankt Peter Köln eine Institution in Deutschland als Partnerin gefunden zu haben, die als Ausstellungsort zeitgenössischer Kunst im sakralen Kontext und als Dialogforum für Religion und Kunst internationale Bedeutung hat – und knüpft damit an die alte Tradtiton der Stationskirche auf dem Jakobsweg an.

 

Gabriel Díaz

Geboren 1968 in Pamplona. Ausstellungen unter anderem im Museo Reina Sofía in Madrid, im Guggenheim Bilbao und im Centro Galego de Arte Contemporánea in Santiago de Compostela. Die spanische Kunstzeitschrift Descubrir el Arte zeichnete ihn 2010 zum ersten Künstler des Jahres aus.

 

Birgitt Schippers vom Kölner domradio im Gespräch mit Dr. Guido Schlimbach über die Ausstellung von Gabriel Díaz


Interview Teil 1

Interview Teil 2