MUSIK 2015

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Projekte 2015

Silvester

Konzert zur Silvesternacht

 

Gerhard Stäbler und Kunsu Shim

Foto Gerhard Stäbler und Kunsu Shim (c) Martin Faller

 

Silvester, am 31.12.2015 um 22.30 Uhr findet ein Konzert mit Gerhard Stäbler und Kunsu Shim in der Kunst-Station Sankt Peter statt. Neben Performance-Elementen der beiden Komponisten spielen Annegret Mayer-Lindenberg (Viola) und Dominik Susteck (Orgel). Vorgestellt wird u.a. die CD „Heiss!“ mit Werken von Gerhard Stäbler, die 2015 beim Label Wergo herausgekommen ist und von Dominik Susteck für den Deutschlandfunk eingespielt wurde. Das Konzert dauert ca. eine Stunde und lässt die Wahl, Neujahr auf den Kölner Brücken oder in der Kunst-Station Sankt Peter zu begehen.

 

Programm:

 

Gerhard Stäbler – TAP für Orgelpedal (1998)

 

Gerhard Stäbler – AugenTanz / MundStücke Performance (1999)
 
Dominik Susteck – „Zeit“ aus: Zeitfiguren für Orgel (2014)
 

Roman Pfeifer – Eulers Orgel (2009)

 

Kunsu Shim – Buch für drei Performer mit Büchern (2006)

 

Dominik Susteck – Zwischenklänge (2012) für Orgel solo
 
Kunsu Shim – Apart I, Performance mit Gegenständen (2000)

… simultan mit …

George Brecht – Drip Music, Five Events (1961/62) … simultan mit …
Yoko Ono – Voice Piece (Screams) aus Instruction Pieces (1961)
… gefolgt von …
Johann Sebastian Bach – Prélude, Suite Nr. 2, d-moll BWV 1008, Version für Viola solo
… simultan mit …
Kunsu Shim – Apart II (2000)
… simultan mit …
Kunsu Shim – Wechselspiele für zwei Performer (2011)

 

Gerhard Stäbler – Heiss! für Orgel (1988)

 

 

Ausführende:

 

Annegret Mayer-Lindenberg, Viola
Kunsu Shim und Gerhard Stäbler, Performance
Dominik Susteck, Orgel

Heiligabend

Zeitgenössische Klaviermusik in der Heiligen Nacht


 

Interview vom 20.12.15 im domradio (Redaktion: Birgitt Schippers)

Am Heiligen Abend, den 24.12.15 um 21 Uhr spielt die armenische Pianistin Nare Karoyan zeitgenössische Klaviermusik in Sankt Peter. Die Veranstaltung dauert 45 Minuten, der Eintritt ist frei. Auf dem Programm stehen Werke von Federico Mompou (1893-1987) sowie eine Uraufführung von Dominik Susteck (*1977).

 

Federico Mompous Vater war Katalane, seine Mutter Französin. Er studierte zunächst am Conservatorio del Liceo in Barcelona und ging 1911 mit den Empfehlungen von Enrique Granados an Gabriel Fauré nach Paris ans Konservatorium, wo er weiteren Klavierunterricht bei Ferdinand Motte-Lacroix nahm. Der Einfluss der französischen Impressionisten zeigt sich deutlich in Mompous Werken, die überwiegend für Klavier solo geschaffen wurden. Insbesondere Erik Satie wird als Vorbild für die leicht dissonierenden Klänge bemüht, die Mompou in seinem Stil der „notierten Improvisation“ festhielt.

 

Dominik Susteck ist seit 2007 Organist und Komponist an Sankt Peter. In seinen drei Klaviermeditationen beleuchtet er die „Nacht“ auf unterschiedliche Weise. Zentral steht als Thema das Motiv der „Freude“, umrahmt von den Sätzen „Licht“ und „Gold“. Der Zyklus deutet Elemente aus der christlichen Tradition an, ohne sich explizit darauf zu beziehen.

 

Federico Mompou (1893-1987) „Fetes Lointaines“ und „…Pour appeler la joie“ aus „Charmes“

 

Dominik Susteck (*1977) „Licht“, „Freude“ und „Gold“ aus „Die Nacht“ (UA)

 

Statement der Pianistin Nare Karoyan zu dem Programm:
„24. Dezember im Jahr… jedes Jahr. Ist diese besondere „Freude“ an dem Abend naturgegeben oder „ruft man nach Freude“ weil die westliche Gesellschaft es routinemäßig von einem erwartet? Und man über Wochen hinweg von „Licht“ und „Gold“ umgeben ist…Wird dieses, ursprünglich, „Ferne Fest“ jedes Jahr unser Fest?“

 

 

Deutschlandfunk

„orgel-mixturen“ der Kunst-Station Sankt Peter im Deutschlandfunk

 

 

Am Sonntag, 20.12.15 ab 21 Uhr, überträgt der Deutschlandfunk als Konzertdokument der Woche die Aufnahmen aus dem Festival „orgel-mixturen 2015“ aus der Kölner Kunst-Station Sankt Peter.

 

orgel mixturen 2015

 

Jung-eun Park – Pil-Yeon

 

Dominik Susteck – Carillon

 

Simon Rummel – Alle Tage

 

Nikolas Brass – Zungenreden

 

Dominik Susteck – Zeitfiguren

 

Irene Kurka, Sopran
Dominik Susteck, Matthias Geuting, Christof Pülsch, Orgel

 

Aufnahmen vom 4.-6.10.15 aus der Kunst-Station Sankt Peter in Köln

 

Die Orgel in der Kunst-Station Sankt Peter in Köln war Anfang Oktober 2015 zum 11. Mal Austragungsort des internationalen Festivals „Orgel-Mixturen“. Die Sendung präsentiert Ausschnitte aus drei Konzerten mit Matthias Geuting, Christof Pülsch sowie mit Dominik Susteck, dem Organisten der Kunst-Station. Susteck ist mit seinem umfangreichen Zyklus ‚Zeitfiguren‘ auch als Komponist vertreten. Hinzu kommen Uraufführungen des Klangkünstlers Simon Rummel und von Jung-Eun Park, in diesem Jahr „Composer in residence“ der Kunst-Station und des Deutschlandfunk. In „Zungenreden“, der neuen Komposition von Nikolaus Brass, wird der Raum einbezogen: Einer von verschiedenen Positionen aus singenden Sopranistin wird die Orgel zum auskomponierten „Hall-Raum“. Dominik Susteck wiederum bezieht in seinen ‚Carillon‘ genannten Stücken elektronisch gesteuerte Schlaginstrumente des Instrumentenbauers Gerhard Kern ein.

 

orgel-mixturen 2015

11. Internationales Festival für zeitgenössische Orgelmusik
Kunst-Station Sankt Peter 4.10.-1.11.2015

 

 

Die orgel-mixturen 2015 finden als 11. Internationales Festival für zeitgenössische Orgelmusik statt. Erneut ist unser Partner der Deutschlandfunk, der wieder einen Kompositionsauftrag für die 7. Composerin in Residence Jung-eun Park (Korea) vergeben hat. Ich freue mich sehr über Ihr Interesse an dem Programm. Das detaillierte Programm finden Sie auf www.orgel-mixturen.de.

 

Das Druckprogramm als pdf finden Sie hier

 

orgel-mixturen 4.10-1.11. 2015
Konzerte jeweils 19.30 Uhr
4. Oktober Dominik Susteck (Köln)
5. Oktober Matthias Geuting (Essen) mit Irene Kurka, Sopran (Berlin)
6. Oktober Christof Pülsch (Bielefeld)
7. Oktober Zsigmond Szathmáry Ersatzkonzert
Symposium: 7. Oktober 11 Uhr

 

10. Oktober 2015 – 13 Uhr Lunchkonzert Arno Krokenberger (Leipzig), Orgel
24. Oktober 2015 – 13 Uhr Lunchkonzert Michael Bonaventure (London), Orgel

 

1. November 2015 – 19.30 Uhr Maximilian Schnaus (Berlin)

 

Die orgel-mixturen finden mit freundlicher Unterstützung des Landes NRW und des DLF statt, der Orgelkurs ist eine Veranstaltung des Erzbistums Köln.

Lunchkonzerte

Lunchkonzerte in Sankt Peter

 

Ab Oktober bietet die Kunst-Station Sankt Peter Köln Samstags um 13 Uhr Lunchkonzerte mit Neuer Musik an. Die Konzerte dauern ca. 40 Minuten, der Eintritt ist frei. Den Beginn macht das Orkan Quartet (Saxophonquartett). Auf dem Programm steht u.a. das Werk „Spiegelbild“ von Dominik Susteck, dass beim Deutschen Musikwettbewerb Komposition 2013 mit dem Preis der Philharmonie Essen ausgezeichnet wurde.
 
Die Lunchkonzerte werden in Kooperation mit ON Neue Musik Köln unterstützt, ON Neue Musik Köln wird gefördert durch die Stadt Köln.
 

 

Interview mit dem Orkan Quartet


– Welchen besonderen Einfluss hatte die Stadt Köln für Ihr Zusammentreffen und für die Gründung des Orkan Quartet?

 

Eigentlich, hatte die Stadt Köln kein Einfluss auf unsere Zusammentreffen, sondern sind wir alle vier in diese Stadt gezogen, damit wir bei Prof. Gauthier, einem der wichtigsten Persönlichkeiten in der Saxophon-Welt, studieren können. Er hat uns vier zusammengebracht, um ein Quartett zu gründen, und deswegen sind wir ihm sehr dankbar. Aber man muss schon sagen, dass die Stadt Köln uns inspiriert hat. So eine multikulturelle Stadt hat uns viele neue Ideen gegeben: Wir haben zum Beispiel in einer Fotogallerie, einer Disco und sogar in einem Biergarten klassische und zeitgenössische Musik gespielt, was für uns ganz neu war.

 

-Im Orkan Quartet spielen je zwei gebürtige Spanier und Franzosen. Welche Atmosphäre entsteht durch diese Begegnung, menschlich wie musikalisch?

 

Durch die räumliche Nähe haben wir viele Gemeinsamkeiten. Unsere Muttersprachen sind zu Beispiel ähnlich, was der Kommunikation sehr viel geholfen hat, als wir noch nicht so gut Deutsch sprechen konnten. Musikalisch sind wir auch ähnlich, die alten Lehrer von Lois und Eloy haben in Frankreich studiert. Wir stammen aus den Gebieten Galizien, Katalonien, Aquitanien und Britannien mit einer jeweils einzigartigen Identität. Dadurch haben wir viel voneinander zu lernen. Eloy hat zum Beispiel ein Quartett von ein katalanischen Komponist bearbeitet. Wer weiss, vielleicht werden wir auch bald keltische Musik spielen.

 

– Wie bearbeiten Sie die Werke, die nicht für Saxophon-Quartett geschrieben wurden?

 

Als Saxophonisten sind wir gewöhnt, Stücke zu spielen, die nicht für unser Instrument geschrieben wurden. Deswegen bearbeitet derjenige, der normalerweise das Stück vorschlägt, das Werk auch selbst. Eloy hat letztes Jahr das Streichquartett „Vistes al Mar“ von dem katalanischen Komponist Eduard Toldrà bearbeitet, ein Stück, das in Katalonien bekannt ist, aber nicht in Deutschland und noch nicht auf dem Saxophon. Nach Möglichkeit transponieren wir Stücke sofort beim Spielen direkt aus der Originalpartitur, was eine sehr gute Übung ist! Stücke für Klavier oder Orchester sind besonders spannend zu bearbeiten: wir müssen dann eine musikalische Wahl treffen wie die Frage nach der geeigneten Farbe von einer Melodie oder die Frage nach der Wahl der jeweiligen Lage (z.B. Alt- oder Tenorsaxophon).

 

– Welchen stilistischen Schwerpunkt setzen Sie trotz der Bandbreite Ihres Repertoires?

 

Das Saxophon wurde 1840 von Adolphe Sax erfunden. Das heißt, dass das Saxophon nur 175 Jahre Geschichte hat, was natürlich ganz wenig ist in der Musikgeschichte. Es ist dann eine der größten Aufgabe eines Saxophonisten, unser Repertoire zu erweitern. Weil man als Saxophonist keine feste Stelle in einem Orchester haben kann, sind wir gewöhnt, unsere Konzerte und musikalischen Projekte selbst zu suchen, und dadurch immer offen zu sein gegenüber neuem Repertoire. Es ist schwer zu sagen, welchen Schwerpunkt wir setzen. Wir mögen gerne Werke bedeutender Komponisten, die für Saxophonquartett geschrieben haben, wie Alexander Glazunow oder Florent Schmitt. Deswegen kann man uns als klassisches Saxophonquartett bezeichnen, aber die Arbeit mit zeitgenössischen Komponisten interessiert uns sehr, wie Sie am 3.10. hören können.

 

– Welche Bedeutung hat die Improvisation auf dem Saxophon für Ihr Spielen?

 

Die Improvisation ist für uns ein Weg, um unsere Ideen auszudrücken. Sie ist der Weg, mit dem wir die Möglichkeiten finden können, pure Expression ohne Grenzen.

 

– Welche Ziele haben Sie in der Zukunft?

 

Wir würden gerne unsere erste CD aufnehmen. Wir haben bereits Ideen und wir haben uns schon ein Programm dafür überlegt. Wir möchten gerne konzertieren, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Länder, in denen noch nicht gespielt haben.

 

Die Fragen stellte Arno Krokenberger

 

SONS SANS SENS

Konzert 23.9.2015 um 19 Uhr

1677 gibt Marx Ziegler das Weber Kunst und Bild Buch heraus, das zwischen 1708 und 1736 von Nathanael Lumscher als Neu Eingerichtetes Weber Kunst und Bild Buch erweitert wird und als das erste Musterbuch, Muster von Geweben archiviert und reproduzierbar macht.

 

Die Strukturen von Webstuhl und Gewebe sind in der Notation miteinander verbunden. Ähnlich wie die konventionelle Notenschrift dem Musiker den Verlauf einer Melodie vermittelt, lässt sich über die Webpartitur bereits die Gestalt des zukünftigen Werkstücks ablesen. Besonders auffallend ist dabei nicht nur die visuelle Ähnlichkeit der vertikal verlaufenden Kettfäden zu Notenlinien, sondern ebenso das musikalische Vokabular innerhalb der beiden Notationssysteme: Die Weber sprechen von einer Partitur und dem Webstuhl als ihrem Instrument.
Sabine Akiko Ahrendt (Violine), Dominik Susteck (Orgel) und Florian Zwissler (analoge Synthesizer) übersetzen die Gewebenotation in ein musikalisches System und bringen die Muster der Weberei zum Erklingen.

 

Ein Konzert des Deutschen Musikrats und ON Neue Musik Köln, ON Neue Musik Köln wird gefördert durch die Stadt Köln.

Musiknacht

11. Kölner Musiknacht am 19.9.2015 19-23 Uhr


 

Für detaillierte Infos besuchen Sie bitte die Seite des Veranstalters

 

19 Uhr GIMIK

GIMIK präsentiert Klaviermusik von Alan Fabian und Siegfried Koepf. GIMIK wurde 1986 von Klarenz Barlow in Köln mitgegründet. Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Vereins stehen die Konzeption und Realisation internationaler Projekte und Veranstaltungen im Bereich computergestützter und algorithmischer Komposition sowie verwandter Kunstrichtungen. Zu den Höhepunkten dieser Arbeit gehörten bisher die Koordination der 14. International Computer Music Conference/ICMC 1988 in Köln, die Organisation des Projekts Trapezium 1995, das 24 Komponisten aus vier europäischen Städten involvierte, und die Reihe Computing Music, die seit 2003 in Köln stattfindet.

 

20 Uhr MAM. Manufaktur für aktuelle Musik

Dass das liebe Geld bereits in der Barockzeit ein musikalisch relevantes Thema war, zeigt MAM.manufaktur für aktuelle musik in einem kurzen Ausflug zum großen Johann Sebastian Bach. Im Fokus des Programms stehen aber die Tendenzen aktueller Ökonomien und ihr Widerhall in der zeitgenössischen Musik. Der Bogen reicht da von Johannes Kreidlers Vertonungen von Börsenkursen über musikalische Auktionskunst von Patrick Frank bis hin zu Mathias Monrad Møllers Re-Interpretation des ABBA-Hits › Money, Money, Money ‹.

 

21 Uhr Dominik Susteck, Orgel

Unter dem Titel › Heiss! ‹ hat Dominik Susteck gerade eine neue CD mit Orgelwerken von Gerhard Stäbler in Zusammenarbeit mit dem Komponisten eingespielt. Susteck präsentiert darauf und auch jetzt live traditionell notierte und graphische Werke. Insbesondere die Komposition › Heiss! ‹, die als graphische Vorlage Barcodes benutzt, bildet eine Schnittstelle von Zeichen und Musik. Die außergewöhnliche Orgel der Kunst-Station Sankt Peter lässt auch diese Musik in einem ganz neuen Licht erscheinen.

 

22 Uhr The Flute Project

Die seit 1980 in Köln lebende amerikanische Flötistin Camilla Hoitenga gehört auf ihrem Instrument zu den Besten. Und ihre unbändige Neugier spiegelt sich auch in dem von ihr zusammengestellten Programm: › Es ist hauptsächlich Neue Musik – eingeleitet von einem antiphonalen Stück der Renaissance und mit Referenzen zur Alten Musik in den neueren Stücken. Die FlötistInnen werden eine Mischung von Kollegen und Young Professionals sein. ‹

Zeitfiguren

Uraufführung von Dominik Susteck im Paderborner Dom

 

 

Am Freitag, den 11. September um 19:30 Uhr wird der Orgelzyklus „Zeitfiguren“ von Dominik Susteck (*1977) im Hohen Dom zu Paderborn unter Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt. Das Werk ist eine Auftragskomposition des Erzbistums Paderborn und besteht aus 6 Sätzen, die das Thema Zeit von verschiedenen Seiten musikalisch betrachten. In der Nachfolge des französischen Orgelzyklus knüpft die Musik an existentiell-spirituelle Momente an. Die Klangfarben der Orgel und die Mittel der Komposition lassen sechs große, farbige Paraphrasen entstehen, die sowohl energetisch aufgeladene als auch meditative Elemente enthalten.
Weitere Informationen zur Komposition

Aufführungstermine

11.09. Paderborn, Dom* (Uraufführung des Gesamtwerks)
18.09. Rheda, St. Clemens*
27.09. Bielefeld, Zionskirche
03.10. Frankfurt, Heilig-Geist
06.10. Köln, St. Peter (im Rahmen der orgel-mixturen)
25.10. Warburg, St. Marien*
01.11. Düsseldorf, St. Antonius

 

*Aufführungen des Erzbistums Paderborn

Ausführende: Tobias Aehlig, Simon Daubhäußer, Sebastian Freitag, Harald Gokus, Volker Karweg, Helga Lange (Erzbistum Paderborn) sowie Christof Pülsch (Bielefeld)

 


Aus: Zeitfiguren – V. Akkordecho – Tomoko Kitamura, Orgel,
Bremer Dom

 

Neuer Wein in Neue Schläuche – Neue Musik in Neue Liturgie
von Pfarrer Markus Krauth (Aschaffenburg)

 

Liturgie, die sich in ihrem Grundanliegen ernst nimmt, kann Menschen nur dann ansprechen, wenn sie Raum, Zeit und Menschen so öffnet, dass sie in ihrem Innersten berührt werden. Nicht nur auf der Verstandes- oder Gefühlsebene – tiefer, geistig… Dann ist Liturgie, was sie ist, ein interaktives und interpassives spirituelles Ereignis innerhalb einer Versammlung.

 

Die Vor-Gabe der Liturgie ist hoch, anspruchsvoll, da voller Anspruch. Sie verdankt sich primär literarischen Quellen, genannt Hl. Schriften. Ein ideales, virtuoses Kontrastprogramm zur Banalisierung des Alltags bis heute, ja gerade heute.

 

Die 2. Vorgabe: Sie soll schlicht und einfach d.h. stimmig in der ästhetischen Sprache der Dinge und des Raumes sein. Nichts soll die Stille und Leere des liturgischen Raumes bleibend überlagern. Ein ideales Kontrastprogramm zum Dauerlärm und einer konsumistischen Selbstüberfütterung.

 

Was heißt das für die Musik im Gottesdienst?

 

Das zur Liturgie versammelte Volk Gottes kann sich nicht – und sei es noch so „modern“ – mit Volksmusik oder Pop(ulär)-Musik begnügen. Liturgie ist keine Unterhaltungsveranstaltung mit wenigen biblischen Störelementen, die Menschen bestenfalls emotional, stimmungsmäßig berührt.

 

Die wieder entdeckte Gregorianik kann da bleibendes Qualitätsfundament für das gemeinsame Singen wie für neue Liedkompositionen sein. Doch Musik im Gottesdienst ist weit mehr als gemeinsames und dialogisches Singen. Wie biblische Texte durch die Predigt in ihrem IN-Halt für heutige Hörer freigelegt werden, so braucht es auch Musik, die in ihrer wortlosen Sprache, das Jenseits aller Worte zur Sprache bzw. Klang bringen kann.

 

Am Ansprechensten ist dabei wohl die freie Wortrede und freie Klangrede. Wenn schon das Sprachmaterial vom Prediger frei setzbar ist, um wie viel mehr das Klangmaterial für den improvisierenden oder auch komponierenden Künstler. Dass das ein kontemplativer und zugleich aktiver Vorgang ist, beschreibt der Hl. Dominikus mit seiner Empfehlung, die Prediger sollen nicht irgendwelche Interpretationen verkünden, sondern „contemplata tradere“ den Zuhörern empfehlen. Das, was sie im absichtslosen Einlassen auf einen Text geschaut haben.

 

Was auch für das Spiel der Orgel dabei gilt, verdanken wir vor allem der musikalisch spirituellen Re-volution von John Cage. Er hat unseren abendländisch, christlich vertrauten Musikbegriff radikal weit geöffnet hat. Er sprengte die „künstliche“ Verengung der europäische Musikgeschichte auf Tonalität und festen Rhythmus. Seit ihm ist ganz natürlich wieder alles Musik, von der Vogelstimme bis zum Motorgeräusch. Das Klangmaterial hat sich auf alle akustischen Phänomene radikal geweitet.

 

Jeder Klang der Natur oder Geräusch des Alltags oder der Technik ist gleichberechtigtes Material für heutige Kompositionen.

 

Und Gott sprach: „Siehe da, alles ist gut und schön!“ gilt nicht nur für alle visuellen, sondern auch alle akustischen Phänomene des Kosmos – eine schöpfungstheologisch und spirituelle Offenbarung von großer Bedeutung. Alles bekommt seine ursprüngliche Würde, keine Klangmöglichkeit wird ein oder ausgeschlossen. Alles ist Spur von und zu dem Unsagbaren und Unhörbaren, das Religionen „Gott“ nennen.

 

Genau diese in der autonomem Musik entdeckte universal, kosmische Dimension sollten wir Christen bei aller anfänglichen Fremdheit als Befreiung würdigen. Eine große Chance unsere verengten Frömmigkeiten, Spiritualitäten und Gottesbilder ähnlich radikal auf den all-dimensionalen Gott hin zu öffnen.

 

Gerade solch neue Musik ist in der Liturgie ein ideales Feld um das, worum es Liturgie geht, den Hörern erfahrbar zu machen. Das Feiern des Unbegreiflichen, alles Übersteigenden, um z.B. die kollektive Selbstversklavung unter den Gott „Chronos“ – erfahren und erlitten als Stress – zu lockern. Zu dieser spirituellen Befreiung von Zeitfiguren – so der Titel der neusten Komposition von Dominik Susteck – zu zeitloser Zeit kann gerade Neue Musik einen originären Beitrag leisten.

 

Es darf alles sein – wie im Leben. Gott ist alles Sein. Und bei diesen unendlichen Möglichkeiten von Musik können sich erschöpfte Genossen der Zeit am unerschöpflich Überraschenden je neu erquicken, weiten, tiefen und berühren lassen.

 

Dass die Diözese Paderborn das Wagnis mit dem Kompositionsauftrag an Dominik Susteck eingegangen ist, dafür kann man ihr nur gratulieren. Denn wenn in unseren Gottesdiensten nur noch Gebrauchsmusik zu hören ist, werden sie immer gebräuchlicher, gewöhnlicher und üblicher, was letztlich nur von Übel sein kann. Das Gegenteil von dem, was Liturgie spirituell zu leisten vermag.
Sie braucht dann bald keiner mehr, da unbrauchbar für eine Suche nach spiritueller Orientierung und für eine Feier des zweckfrei Nicht: Machbaren.

 

Der neue Wein/Musik ist längst da. Wo sind die neuen Schläuche (Mt. 9,17)? Paderborn hat neuen Wein in Auftrag gegeben. Bleibt zu hoffen, dass er viele neue Räume/Gemeinden findet, in denen er genossen werden kann – weit über Paderborn hinaus.

 

 

 

ON Neue Musik: Kommas Ensemble

Kommas Ensemble

Kommas Ensemble, 2015 in Köln gegründet, ist ein internationales Kollektiv junger

Instrumentalisten und Komponisten, das aus der Idee der Verknüpfung von

zeitgenössischer Musik mit der Musiktradition entsteht, um einen Raum für Interaktion

und Koexistenz aktueller Problemstellungen und deren Bezug zur Vergangenheit

bieten zu können. Dass jede Musik sich, auf die eine oder andere Weise, auf eine

andere Musik bezieht, ist der Dreh- und Angelpunkt, der die Musiker zum kreativen Schaffen veranlasst.

 

Christian Vásquez (1969)

Colibrí (2009)

für Geige solo, 15 min.

 

Alban Berg (1885-1935)

Vier Stücke, op. 5 (1913)

für Klarinette und! Klavier, 8 min.

 

Francisco Concha Goldschmidt (1981)

in memoriam (2013)

für Geige solo und Ensemble

(Flöte, Bassklarinette, Geige, Cello und Klavier) 15 min.

 

-pause-

 

Mathias Spahlinger (1944)

adieu m`amour (1983)

für Geige und Cello, 12 min.

 

Bela Bartók (1981-1945)

Contrasts (1938)

für Klarinette, Geige und Klavier, 20 min.

 

Kommas Ensemble
Christian Vásquez Miranda – Flöte / Komponist

Blake Weston – Klarinette

Johannes Haase – Geige

Gustavo Vergara – Geige

Bernhard Rath – Cello

Alberto Carnevale Ricci – Klavier

Francisco Concha Goldschmidt – Künstlerischer Leiter / Komponist

 

reihe-m: Matter/Kupper

 

5. Juni 2015
Freitag/20 h
Kunst-Station Sankt Peter, Köln

Eintritt: 10 EUR
Marc Matter/Voiceover (CH) – plattenspielerische Lautdichtungen

Leo Kupper (B) – Sonorités pour Voix et Électroniques
Aviforms (2009)
Innominé (1970)
Kamana (2009)
Paroles sur langue et paroles sur lèvres (2005/06)

 

Klangliche Vielfalt von Stimmen und ihre elektroakustischen Transformationen – ein gleichermaßen experimentierfreudiges Interesse daran verbindet den belgischen „Elektronikpionier“ Leo Kupper (*1935) und den Schweizer Musiker/Medienkünstler Marc Matter (*1974).
Kupper gründete 1967 sein Studio de Recherches et de Structurations Electroniques Auditives in Brüssel und wurde vor allem mit Werken bekannt, die zwischen Poesie Sonore, algorithmischer Komposition, phonetischer und elektronischer Musik angesiedelt sind. Hierzu entwickelte er eigene Werkzeuge wie das komplexe GAME-System und das KINÉPHONE.
Matters Soloprojekt Voiceover erschafft mittels DJ-Techniken und Effekten aus Stimmaufnahmen eine moderne Form der Lautdichtung, die ihre Bezüge zu historischen Vorläufern wie Musique Concrète und Poesie Sonore durchaus thematisiert, diese aber vor allem für aktuelle Modifikationen und Experimente öffnet. Er ist Mitglied der Künstlergruppe Institut für Feinmotorik, die 2011 den Karl-Sczuka-Preis für Radiokunst gewann.

Vortrag: 6. Juni 2015 / 16 h / Leo Kupper – Aventures sonores et musicales (de 1960 à 2013) / Aula der KHM, Köln

reiheM – Konzertreihe für Gegenwartsmusik, Elektronik und neue Medien wird veranstaltet von Mark e.V. und gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Acht Brücken

 

Donnerstag, 30.04.2015

 

20 Uhr: Werke von Globokar, Rummel, Muche

 

„Individuum <-> Collectivum“ des französisch-slowenischen Komponisten Vinko Globokar steht im Spannungsfeld von Sozialbindung und Liberalismus, von Integration in der Masse und der Abgrenzung im Privaten. Eine musiktheaterexperimentelle Systemanalyse von fortdauernder Notwendigkeit. Die Kompositionen von Matthias Muche und Simon Rummel orientieren sich an dem Kernthema von „Individuum <-> Collectivum“, deutlich wird dies bereits an Rummels Werktitel: „Musik für die Ankunft von jedem“.

Matthias Muche Posaune, Erweiterungen
Sven Hahne Laptop
Carl Ludwig Huebsch Tuba, Erweiterungen
Dominik Susteck Orgel
Brad Henkel Trompete, Erweiterungen
Simon Rummel Saiten- und Tasteninstrumente, Stimme

Vinko Globokar
Individuum <-> Collectivum (1979->…)

Matthias Muche
Beller (2015)
für Ensemble
Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Uraufführung

Simon Rummel
Musik für die Ankunft von jedem (2015)
für Ensemble
Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Uraufführung

keine Pause | Ende gegen 20:50

 

 

21 Uhr: Cornelius Cardew: The great learning

 

Die letzte ON@ACHT BRÜCKEN – Station an diesem Abend ehrt den Briten Cornelius Cardew, ein Polit-Komponist im allerengsten Sinn. Sein „The Great Learning“ erscheint heute wie die Quintessenz der Nachkriegsavantgarde, mit Anklängen an John Cage und György Ligeti, an Minimalismus und Wiener Schule, die sich zu einem musikalischen Manifest der Off- und Gegenkultur addieren. Zeitlos revolutionär, inhaltlich wie formal, aber dem früh verstorbenen Komponisten bald nicht mehr explizit genug. Er stellte sich in den Dienst einer „Volksbefreiungsmusik“ nach Art eines Sozialistischen Realismus.

 

Superterz
Nicole Ferrein Stimme
Irene Kurka Stimme
Martin Lindsay Stimme
Michael Veltman Stimme
Dominik Susteck Orgel
Anke Barth Violoncello
Fabian Berghofer Kontrabass
Susanne Fassnacht Fagott
Martin Ingenhütt Kontrabass
Melvyn Poore Tuba
Fanja Raum Saxophon
Heather Roche Klarinette
Carl Rosman Klarinette
Antoine Beuger Dirigent
John McAlpine Künstlerische Leitung
Albrecht Zummach Koordination

Cornelius Cardew
Paragraph 4. Für Chor und Orgel (1970)
aus: The Great Learning (1968-1970)

Cornelius Cardew
Paragraph 3. Für tiefe Instrumente und Stimmen (1970)
aus: The Great Learning (1968-1970)

keine Pause | Ende gegen 22:00

In Zusammenarbeit mit der Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V.

 

22 Uhr: Luigi Nono

 

Luigi Nono ist wohl einer der politischsten Komponisten der Nachkriegszeit. Als aktives Mitglied der Kommunistischen Partei forderte er, Musik solle sich einmischen und klare Position zu sozialen und politischen Themen beziehen. Schon die Werktitel lassen keinen Zweifel an der weltanschaulichen Orientierung ihres Urhebers. Eine deutliche Botschaft stand für Nono dem Prozess der Formfindung jedoch nicht im Wege. Das Tonband gewann an zentraler Bedeutung. Maschinengeräusche, skandierende Demonstranten oder die Schilderungen eines KZ-Opfers wurden unmittelbarer Bestandteil von Musik. In den frühen 1980er Jahren zeigt sich ein deutlich vernehmbarer Stilwandel. Der Ton wird lyrischer, der politische Anspruch klingt tiefgründiger. „Wenn sie sterben, singen die Menschen“, heißt es in „Quando stanno morendo“. Ein schimmerndes Klanggeflecht, das von den Sängerinnen feinste Tonhöhendifferenzierung verlangt. Vielleicht die zartesten politischen Lieder des 20. Jahrhunderts.

 

Sophie Klußmann Sopran
Nili Riemer Sopran
Heike Heilmann Sopran
Susanne Otto Alt
Roberto Fabbriciani Flöte
Séverine Ballon Violoncello

Experimentalstudio des SWR
Joachim Haas Klangregie
Simon Spillner Klangregie
Sven Kestel Klangregie
Detlef Heusinger Dirigent

 

Luigi Nono
Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz (1966)
für Tonband

Luigi Nono
Non consumiamo Marx (für Tonband, dokumentarische Texte vom Mai 1968 in Paris)
aus: Musica-manifesto n.1 (1968/69)

Luigi Nono
La fabbrica illuminata (1964)
für Tonband und Gesangsstimme. Dokumentarische Texte zusammengestellt von Giuliano Scabia unter Verwendung einiger Verse von Cesare Pavese

Luigi Nono
Quando stanno morendo. Diario polacco n. 2 (1982)
für vier Frauenstimmen, Bassflöte, Violoncello und Live-Elektronik. Text von Massimo Cacciari nach Czesław Miłosz, Endre Ady, Aleksandr Blok, Velemir Chlebnikov und Boris Pasternak

 

 

 

 

Forum neuer Musik des DLF

Konzert „Frozen Time“ 19.4.2015 um 15 Uhr


 

JOHN CAGE (1912–1992) Aslsp2

TOSHIO HOSOKAWA (*1955) Cloudscapes

HEERA KIM (*1976) FlaRed ›flackernd‹

TOSHIO HOSOKAWA Sen IV

Dominik Susteck, Orgel

 

Zum vierten Mal ist die Kunst-Station Sankt Peter Aufführungsort des Forum neuer Musik. In einem speziellen Themenkonzert begegnen sich John Cage und Toshio Hosokawa – ein von asiatischer Philosophie inspirierter musikalischer Grenzgänger des Westens und ein im Westen erfolgreicher Avantgardist des Ostens.

 

Sendetermin: Deutschlandfunk • 19.07.2015 •  22.05 Uhr • ›Konzertdokument‹

 

 

Carillons - Ostern

Konzerte Ostern 2015

 

 

 

Die Kunst-Station Sankt Peter lädt herzlich zu zwei Konzerten Ostern 2015 ein. Unter dem Motto „Carillons“ steht das Konzert in der Osternacht um 23 Uhr. Der Kerpener Instrumentenbauer Gerhard Kern wird zwei selbstgebaute Schlaginstrumente vorführen, die an die Orgel von Sankt Peter über Midi angeschlossen werden. Der Organist Dominik Susteck interpretiert Karlheinz Stockhausens Werk „Tierkreis“ unter Benutzung der hinzugefügten neuen „Register“ in einer erweiterten Fassung. Susteck hat das Werk bereits 2012 für das Label Wergo auf CD eingespielt.

 

Ostersonntag folgt um 19.30 Uhr das monatliche Improvisationskonzert unter dem Motto „Tasten“. In der Nachfolge von Peter Bares improvisiert Susteck jeden ersten Sonntag im Monat auf den speziell ausgebauten „Orgeln für Neue Musik“ der Kunst-Station Sankt Peter. Ein Vorverkauf für die Konzerte ist nicht möglich, es gilt die Abendkasse.


Neue CD mit Werken von Stäbler

„HEISS!“ Gerhard Stäbler, Orgelwerke, Dominik Susteck, Orgel


 

Gerhard Stäbler

!? – Musikalischer Essay über die Grenzen des Möglichen für ein Keyboard (2001)
HEISS! für Orgel (1988)

Windows für Orgel solo (1983)

TAP für Orgelpedal solo (1998)

ABER … Eine Phantasie für Orgel solo (2009)

 

Orgel der Kunst-Station Sankt Peter Köln

Dominik Susteck, Orgel

 

Sendung im DLF: 6. Juni 2015 um 22.05 – eine Sendung von Hanno Ehrler

 

Das Label Wergo veröffentlicht eine CD mit Werken von Gerhard Stäbler, die Dominik Susteck an der Kunst-Station Sankt Peter in Köln realisiert hat. Der im Ruhrgebiet ansässige Stäbler beschäftigt sich ausführlich mit Klang und Energie. Dies führt ihn zu originellen Lösungen, die immer darauf abzielen, die Wahrnehmung des Hörers zu erweitern.

Bereits während der Schulzeit interessierte Gerhard Stäbler sich für die Orgel und studierte dann das Instrument. Jedoch findet man in seinem umfangreichen Werkverzeichnis lediglich die hier versammelten fünf Werke für den monumentalen Klangerzeuger. Immer noch spürt man die tief empfundene Emphase, mit der der Komponist von der Orgel spricht. Die schiere Masse des Instruments, die es augenfällig verkörpert und auch im Klang entäußert, zieht ihn nach wie vor in Bann.

Dominik Susteck nutzte bei seiner Einspielung die Möglichkeiten der Orgeln für Neue Musik der Kunst-Station. Neben dem eingebauten Schlagzeug wurde vor allem die variable Windsteuerung ausgeschöpft.

 

Bestellnummer WER37152. www.wergo.de

 

Composer 2015

Composer in Residence 2015: Jung-eun Park (Seoul)

 

UA am 4.10.2015 um 19.30, Dominik Susteck, Orgel

 

Seit sieben Jahren fördern die Kunst-Station Sankt Peter und der Deutschlandfunk gemeinsam einen jährlich wechselnden Composer in residence. Intention und Ziel dieser Förderung ist es, jüngeren Komponisten die Orgel ins Bewusstsein zu rücken und neues Repertoire speziell für das avancierte Instrument in der Kölner Jesuitenkirche Sankt Peter zu schaffen. Favorisiert werden jüngere Komponisten und Komponistinnen mit einem besonderen Verhältnis zu Deutschland. Dominik Susteck, selbst Komponist, hat ihre Werke im jeweiligen Eröffnungskonzert des Internationalen Festivals orgel-mixturen uraufgeführt, Medienpartner Deutschlandfunk dokumentierte und sendete. Composer in residence 2015 ist Jung-eun Park.

 

Jung-eun Park


Jung-eun Park wurde 1986 in Seoul (Südkorea) geboren. Sie absolvierte ein Kompositionsstudium an der Chugye Art Universität sowie bei Rebecca Saunders und Oliver Schneller an der Hochschule für Musik Hannover. 2014 ist sie im Meisterstudium bei José María Sánchez Verdú in Düsseldorf. Ihre Werke wurden bereits bei den Kunstfestspielen Herrenhausen, dem ZKM Karlsruhe, dem IEMA, im Landesmuseum Hannover, beim Forum neuer Musik des DLF und bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik aufgeführt. Sie erhielt Preise beim Seoul Composition Music Festival und Pan Music Festival.

 

 

Hölszky-CD kriegt Preis der Deutschen Schallplattenkritik

 

Die CD Adriana Hölszky: …wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt… Orgelwerke, mit Sabine Akiko Ahrendt, Violine, Jens Brülls, Schlagzeug, Dominik Susteck, Orgel Wergo 67829, erhält den Preis der Deutschen Schallplattenkritik Bestenliste 4/2014.

 

»Dominik Susteck an der „Orgel für Neue Musik“ in der Kunst-Station Sankt Peter in Köln: Diese Verbindung ist ein Glücksfall, wie sich diesmal wieder, bei seinem neuen Album mit Kompositionen von Adriana Hölszky, erweist. Susteck erschließt ein Reich grenzenloser Möglichkeiten in Klang und Ausdruck für die Musik und das Instrument im Orgelsolo-Stück „… und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt …“. Im Zusammenspiel mit der Geigerin Sabine Akiko Ahrendt („Efeu“) und dem Schlagzeuger Jens Brülls („Dunkel“) kommt in weiteren Werken die Dimension des Dialogs hinzu. Kontrast oder Übergang, drängende Deklamation oder Verweigerung: Hölszkys Stücke geraten den drei Künstlern zu spannungsgeladenen Klangdramen. (Für die Jury: Friedrich Sprondel)«