Sakramentskapelle

Im Gegensatz zum Kirchenraum, in dem sich die Gemeinde zur Eucharistiefeier versammelt und von den einzelnen Besucherinnen und Besuchern als leerer Raum erfahren wird, dient die Gitterkapelle dem persönlichen Gebet und der Anbetung. Und sie ist eine Schatzkammer besonderer Art.

 

Renaissancegitter

Sie hat ihren Namen von dem kunstvollen Renaissancegitter, das sie umgibt. Hervorzuheben sind die Durchsteckarbeiten und das Motiv der mehrfach gewundenen Spiralen in der zweiflügeligen Tür. Dieses Motiv wird oberhalb des Kämpfers weitergeführt und gipfelt in fünf schmiedeeisernen Blüten. Die Werksteinbrüstung dieses Gitters mit spätgotischen Maßwerks entstand bereits zur Zeit der Altarstiftung von Konstantin von Lyskirchen und dessen Ehefrau Katharina Steinkopp, wie deren Wappenschilde neben der Tür aufweisen. Der Altar ruht heute auf einem zeitgenössischen Altaraufbau, der auch den Tabernakel und die Gefäße für die Liturgie der koreanischen Keramikerin Young-Jae Lee birgt. Die Wappen sind auf einer Tafel figürlich und heraldisch dargestellt, das aus der Predella des gotischen Schnitzaltars stammt und heute unter der Mensa des Sakramentsaltars zu sehen ist.

 

Triptychon

Das fast vollständig erhaltene Triptychon stammt aus dem Jahr 1512. Das Schnitzwerk im Innenteil und die gemalten Seitenflügel kommen aus Werkstätten in Köln. Im geöffneten Zustand misst der Altar 210 cm Höhe und 420 cm Breite und zeigt detailliert die Passionsgeschichte, angefangen vom Gebet Jesu im Garten Gethsemane links oben bis zur Himmelfahrt auf der gegenüberliegenden Seite rechts. Der Altar wurde im 19. Jahrhundert Bestandteil des von den Gebrüder Mengelberg geschaffenen neugotischen Hochaltars im Chor der Kirche. Dieser Hochaltar verbrannte im 2. Weltkrieg. Die geschnitzten Motive des Innenteils und die gemalten Seitenflügel brachte man vorher in Sicherheit.

 

Die Altarflügel hingen nach dem Wiederaufbau 1960 bereits in dieser Kapelle, zwischenzeitlich auch auf der Stirnwand des südlichen Seitenschiffs. Da nicht alle Schnitzereien zu diesem Zeitpunkt vollständig beisammen waren, wähnte man sie als im Krieg verloren. Mit den erhaltenen Teilen wurde Anfang der 1990er Jahre das Triptychon rekonstruiert, nach einer Restaurierung kehrten sie 2002 nach Sankt Peter zurück. Einzelne Schnitzereien waren noch in privater Hand. Nach einer aufwändigen Suche in der Fastenzeit 2003 kehrten sie bis auf die Kreuztragung und wenige Landschaftsdarstellungen zurück, so dass das Triptychon heute nahezu vollständig rekonstruiert ist.

 

Die Schreine des Hl. Evergislus und des Hl. Paulinus von Trier

In der Gitterkapelle werden auch zwei Reliquienschreine aufbewahrt, der Schrein heiligen Paulinus von Trier und der Schrein mit Reliquien des heiligen Evergislus. Er ist eine besondere Kostbarkeit. Am 24. Oktober ist der Gedenktag des Heiligen. Gestorben 594 in Tongeren, war Evergislus der erste Bischof von Köln mit einen Namen fränkischen Ursprungs, der fünfte in der Liste der Kölner Bischöfe. Seine Gebeine kamen 955 nach Köln, lagen seitdem in Sankt Cäcilien und kamen 1802 in das benachbarte Sankt Peter. Aktuell wird der Schrein restauriert und wurde auch geöffnet. Dabei kamen einige Sensationen ans Licht. Evergislus ist zu sehen in unseren Renaissancefenstern im nördlichen Seitenschiff, im Fenster zwischen Johannes dem Täufer und dem Fenster des Erzengels Michael.