Simon Morley — EX LIBRIS

Simon Morley — EX LIBRIS 21. Mai bis 28. Juni 2020

 

»Was man als erstes sieht, wenn man eines meiner Buchbilder betrachtet, scheint ein monochromes Rechteck zu sein. Ich nehme diese Änderung im Verhältnis zwischen Figur und Malgrund vor, um den Prozess der visuellen Entschlüsselung komplizierter zu gestalten. Zunächst sieht man einfach nur eine Farbe, aber wenn man dann näher herantritt, kommt der Text eines Buchdeckels oder einer Titelseite zum Vorschein. Die Dinge beginnen sich zu verkomplizieren. Plötzlich wird die Präsenz und die Sinnlichkeit der Farbe von einer komplexen Geschichte überschattet.«
Simon Morley

 

DAS GEMALTE WORTDas Werk des englischen Künstlers und Kunstschriftstellers Simon Morley lebt in einem Spannungsverhältnis, das die Kunst seit Beginn der Moderne bestimmt. Hier stehen Wort und Farbe im Gegensatz. Sie begegnen einander und relativieren sich gleichzeitig. Das Wort, das sich in linearen Zeichen ausdrückt, versucht die frei fließenden Farben in ihrer Bedeutung klar zu identifizieren. Im Gegenzug bezweifelt die Farbe die bestimmende Dominanz des Schriftzeichens.

 

Dem Unbestimmten und Unbestimmbaren sollen Bewegungen zur Seite gesetzt werden, innerhalb derer sich Bedeutungen assoziieren. Morley untersucht dieses Spannungsverhältnis zwischen Wort und Bild, zwischen Schreiben und Zeichnen als dialektische Pole, die sich abwechselnd gegenseitig herausfordern.

 

Die in dieser Ausstellung gezeigten Werke rekurrieren auf ausgewählte Bücher der Bibliothek der vom Jesuitenorden getragenen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Die ausgewählten Buchtitel stammen aus der Feder von Jesuiten und stehen exemplarisch für geistige und geistliche Positionen, die historisch und international einflussreich waren und sind.

 

SIMON MORLEY Die Arbeiten des 1958 in Eastbourne (England) geborenen Simon Morley wurden international ausgestellt, etwa im Musée des Beaux Arts in Dijon, bei den Posnan Mediations Biennial in Posen, im Seoul Museum of Art oder in der Tate Britain in London. Der Maler ist auch als Kunsttheoretiker tätig. Seine jüngsten Publikationen sind The Simple Truth. The Monochrome in Modern Art (2020) und Seven Keys to Modern Art (2019).

 

Nach längeren Aufenthalten in Italien, Frankreich und den USA lebte er zunächst in London und dann in Zentralfrankreich. Seit 2010 arbeitet er als Kunsthistoriker und Künstler in Korea, wo er eine Assistenzprofessur an der Dankook University im Bereich Bildende Kunst innehat.

 

 

Zur Eröffnung der Ausstellung
im Turmraum der Kunst-Station Sankt Peter
am Himmelfahrtstag, 21. Mai 2020 // 13.15 Uhr
laden wir herzlich ein.

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Werkgespräche So, 31. Mai 2020 // 13.15 Uhr
mit P. Friedhelm Mennekes

So, 14. Juni 2020 // 13.15 Uhr
mit P. Stephan Kessler

So, 28. Juni 2020 // 13.15 Uhr
mit Guido Schlimbach
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TURM RAUM KUNST Unter dem Titel »TURM RAUM KUNST« zeigt die Kunst-Station Sankt Peter Köln parallel zu den Rauminterventionen von Künstlerinnen und Künstlern im Kirchenraum im romanischen Turm eine Reihe von Kabinettausstellungen.

 

Spartenübergreifend sind hier kleinere monographische oder thematische Ausstellungen zu sehen, die sich auf Sankt Peter beziehen oder deren Werke sich mit den hier angestoßenen Themen und Fragestellungen beschäftigen.

 

Die Präsentation der Bilder von Simon Morley ist die fünfte Ausstellung in dieser Reihe und findet in Zusammenarbeit mit der Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main statt.

 

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Mit freundlicher Unterstützung der Kölner Rubens-Gesellschaft,
in Zusammenarbeit mit der Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen