orgel-mixturen

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10 Jahre Internationales Festival für zeitgenössische Orgelmusik in Köln 2005-2014

 

2005 – 2006 – 2007 – 2008 – 2009 – 2010 – 2011 – 2012 – 2013 – 2014


Jubiläen sind Anlass, zu feiern und Rückschau zu halten. Die 10. Ausgabe der internationalen orgel-mixturen in der Kunst-Station Sankt Peter ist ein Resultat von kräftigem Engagement, klarer Vision, Durchhaltevermögen und guter, stabiler Zusammenarbeit verschiedener Partner. Ohne ambitionierte Organisten aus nah und fern, ohne Förderer in Stadt und Land, ohne ein aufgeschlossenes, neugieriges Publikum wären die 10 Festivaljahre nicht denkbar gewesen.

 

Es ist in erster Instanz der Kurator und künstlerische Leiter Dominik Susteck, der dieses einzigartige Festival für avancierte zeitgenössische Orgelmusik nachhaltig prägt. Die offene Vielfalt des Repertoires, das kreative Ausreizen des besonderen Instruments, die Förderung neuer Komponisten und Werke – all dies trägt seine Handschrift. Selbstverständlich wäre ohne ihn auch der Composer in residence nicht denkbar gewesen – unser gemeinsames Förderprojekt, das seit sechs Jahren jüngere Komponisten mit besonderer Beziehung zu Deutschland einlädt, sich mit der Orgel der Kunst-Station auseinanderzusetzen. Nach Pèter Köszeghy, Luis Antunes Pena, Joanna Wozny, Samir Odeh-Tamimi und Jamilia Jazylbekova hat in 2014 Martin Schüttler ein neues Werk für Orgel und Live-Elektronik komponiert.

 

Obwohl die zeitgenössische Orgelmusik bei Radio Bremen einst einen vielversprechenden Anfang nahm, ist sie in Radioprogrammen in letzter Zeit kaum mehr zu finden. Umso wichtiger ist es, dass der Deutschlandfunk seit 2008 regelmäßig in Sankt Peter zu Gast ist – für zahlreiche Mitschnitte, CD-Produktionen und die Konzerte beim Forum neuer Musik. Dadurch ist das besondere Instrument, an der in den letzten zehn Jahren mehr als 50 Uraufführungen erklangen, einer größeren Öffentlichkeit gegenwärtig geworden. Auch die Musikfachkritik nahm das wahr, wie der Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2013 für die gemeinsam produzierte CD mit Ligetis „Volumina“ belegt.

 

All dies unterstreicht die Relevanz dieses einzigartigen Orts, den die Kunst-Station Sankt Peter für die zeitgenössische Orgelmusik heute darstellt. Ein Raum zu sein, der sie, gegen den Trend, nicht nur in Einzelprojekten, sondern in ihrer Gesamtheit repräsentiert und für Komponisten wie Hörer neu lebendig werden lässt. In diesem Sinne haben sich die Kölner orgel-mixturen immer auch als Nachfolgefestival der Sinziger Orgeltage verstanden – bei beiden wurden nahezu alle zeitgenössischen Orgelwerke aufgeführt.

 

Der Kölner Jubiläumsjahrgang bietet neue und unbekanntere Werke sowie Organisten von Rang: Matthias Geuting, Andreas Hoffmann, Lisa Streich, Samuel Dobernecker, Tobias Hagedorn, Zsigmond Szathmáry und Martin Schmeding sind als Gäste 2014 dabei. Einige von Ihnen haben die orgel-mixturen bereits in früheren Jahren bereichert – dafür sei Ihnen herzlich gedankt. Dass der Kirchenraum Sankt Peter stets offen ist für gegenwärtige Gedanken und Klänge, ist nicht zuletzt dem Hausherrn Pater Holter geschuldet – er war und ist ein aufgeschlossener Partner dafür.

 

Mögen uns noch viele gemeinsame Projekte mit zeitgenössischer Orgelmusik auf dem erreichten Niveau verbinden!

 

Frank Kämpfer, Deutschlandfunk