Kölner Musiknacht
10. Kölner Musiknacht am 13.9.
Für sein musikalisches Planspiel ›Ludus Globuli‹ hat sich der Trierer Klangkünstler Bernd Bleffert von einem Kugelspiel des Nikolaus von Kues inspirieren lassen. Bei Bleffert entwickelt sich aus dem Wurf der Kugel nun eine klingende Performance, in der während des vorgegebenen musikalischen Ablaufs stets neue Kombinationen verschiedener Klang-Parameter entstehen. Durch immer neue, nicht vorhersehbare Konstellationen ist von allen Akteuren daher größte Aufmerksamkeit und Spontaneität gefordert.
Das Orgelschaffen des Ungarn György Ligeti fiel überschaubar aus. Mit einem Werk sollte er aber das Tor zur Neuen Orgelmusik regelrecht aufsprengen: 1962 knüpfte er mit ›Volumina‹ an das orchestral verdichte Klanggewebe von ›Atmosphères‹ an, mit dem er ein Jahr zuvor in Donaueschingen einen Sensationserfolg gefeiert hatte. Für seine Einspielung der Orgelwerke Ligetis hat Dominik Susteck 2013 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhalten.
Die Klangbrigade Mälzl arbeitet kontinuierlich und gewissenhaft an einer elektronischen, sonisch-fiktionalen Strukturverschmelzung von akustischem Experiment und elektronischer Musik. Im Zusammentreffen von hypnotisierenden Patternverschiebungen, oszillierenden Mikrorhythmen, schimmernden Klangströmen, explosiven Tonalitäten, abstrakten Noise-Elegien und schwebend- wirbelnden Bildkaskaden entsteht ein komplexes audiovisuelles Erlebnis.
In einer interdisziplinären Aufführung von Video und Musik werden Lichtphänomene und ihre klangliche Umsetzung zu einem synästhetischen Erlebnis. Schallwellen und Lichtwellen unterscheiden sich nur in ihrer Frequenz − Licht ist schneller als der Schall. Mit bestimmten Wellenlängen und ihren speziellen Farbigkeiten beschäftigt sich Daniel Rothman in ›Two figures in dense violet light‹ sowie Annebarbe Kau in ihrem ›Videolied rot‹. Außerdem präsentiert das Klarinettenduo ein Stück von Malika Kishino.