UA von Charlotte Seither
Samstag, 20.2.16 um 13 Uhr
Duo Carillon (Armin Sommer, Schlagzeug, Andreas Hoffmann, Orgel)
Am Samstag, den 20.2. um 13 Uhr wird im Lunchkonzert in der Kunst-Station Sankt Peter ein neues Werk der Komponistin Charlotte Seither uraufgeführt: „Write my name“ für Orgel und Schlagzeug (2015). Der Eintritt zum Konzert ist frei.
In der Musik für Orgel spielt der starre, gerade Klang nicht selten eine wichtige Rolle. In Write my name wollte ich diesem „geraden“ Klang die „gezackte Linie“ gegenüberstellen, das irrationale Auf und Ab der Instrumente, wie es dem Vorgang des Schreibens entspricht. Jeder Vorgang des Schreibens (mit der Hand) hat etwas Einmaliges. Die Linien der Lotosflöte in diesem Stück verhalten sich wie Schrift, sie sind ausnotiert und doch ergibt sich aus der Luftsäule, die sie trägt (als Pendent zum Prinzip der Orgel) und ihrer Kurvung eine individuelle „Sprache“, ein unverwechselbares „Wort“.
Mit der Orgel verweist das Stück immer (auch) auf einen geistlichen Raum. Zugleich wird dieser durch die Auswahl der Instrumente (Lotosflöten, Ratschen, Chimes etc.) maßgeblich gebrochen. Indem das Prinzip der Orgel (Luftsäule in schwingender Röhre) auch auf Teile des Schlagzeugs übertragen wird (Lotosflöte, loseOrgelpfeife als beweglich gemachte „Orgeltöne“), nähern sich die Grundlagen der beiden Instrumente auf neue Weise wieder an. In der Bibel wird das „Schreiben des Namens“ stets (auch) mit einer theologischen Ausdeutung verbunden. Inwieweit diese auch in dieses Stück hinein ragt, das bleibt auch für mich letztlich offen. Das Stück ist Armin Sommer und Andreas Hoffmann gewidmet.
Foto: Marco Bussmann