Young-Jae Lee — SIEBEN MAL SIEBEN

Young-Jae Lee — SIEBEN MAL SIEBEN

SIEBEN MAL SIEBEN
Young-Jae Lee
23. Oktober bis 20. November 2022
 
2002 erprobte Young-Jae Lee erstmals in der Kunst-Station Sankt Peter Köln die unmittelbare Präsentation von Schalen und Vasen ohne jegliche Sockel auf dem Boden, was fortan zentraler Bestandteil ihrer inszenatorischen Praxis bleiben sollte. Mit dieser, dem Ort zutiefst angemessen Demutshaltung inszenierte sie die für den Gebrauch bestimmten Schalen – dem alltäglichen wie dem rituellen Gebrauch – im eindrucksvollen Dialog mit der spätgotischen Architektur. 20 Jahre später werden ihre Arbeiten wieder zum Resonanzkörper des Kirchenraums: Sieben mal sieben große Schalen sollten in Sankt Peter präsentiert werden. Dass am Ende 56 Schalen in ihrer Installation Raum fanden, zeugt vom Bewusstsein der Künstlerin für ihre Arbeit und für diesen Raum.
 
Die Aufnahme von sieben so genannten „Kummerschalen“, Schalen, deren Glasur beim zweiten Brand nicht gelang, passt in den sakralen Raum, zum Ort der Präsentation und seine Nähe zu den dort befindlichen Kunstwerken und Bildern. Sie passt aber auch zur Bescheidenheit einer Künstlerin, die selbst im vermeintlichen Scheitern die Qualität des Einzelstücks wahrnimmt.
 
Von sich selbst spricht Young-Jae Lee stets als „einfache Töpferin“, auch wenn ihre Gefäße, was ihre Ausstrahlung, Vielschichtigkeit und Erhabenheit betrifft, den Vergleich mit anderen Kunstwerken nicht zu scheuen brauchen. Es sind höchst ästhetische Arbeiten, die sich selbst genügen, um ihre Aura voll entfalten zu können und zeugen vom inneren Dialog der asiatischen Töpferin und europäischen Künstlerin.
 
Young-Jae LeeYoung-Jae Lee, 1951 in Seoul in Korea geboren, lebt seit 1972 in Deutschland und übernahm 1986 die Leitung der renommierten Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe in Essen. In den vergangenen Jahren widmeten sich ihr u. a. Ausstellungen im Museum Morsbroich in Leverkusen, in der Pinakothek der Moderne in München und im Museum Folkwang in Essen, zuletzt im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. 2011 vertrat sie gemeinsam mit der Fotografin Nicole Ahland (geb. 1970) die Kunst-Station Sankt Peter Köln in einer Ausstellung der BWA Galerie für zeitgenössische Kunst in Kattowitz im Rahmen der 11. Biennale „Wobec Wartości“ (Werte im Blick).
Ihre seit über 20 Jahren für den liturgischen Gebrauch in Sankt Peter genutzten Schalen, eine Art Markenzeichen der Messfeiern, wurden in diesem Jahr durch neue gedrehte Arbeiten von Young-Jae Lee ersetzt.

 
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Zur Eröffnung der Ausstellung
SIEBEN MAL SIEBEN — Young-Jae Lee
am Sonntag, 23. Oktober 2022 // 13.15 Uhr
laden wir herzlich ein.

 

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23. Oktober bis 20. November 2022 SIEBEN MAL SIEBEN Young-Jae Lee,  Kunst-Station Sankt Peter Köln, Foto: Chris Franken 2022
SIEBEN MAL SIEBEN — Young-Jae Lee, Kunst-Station Sankt Peter Köln, Foto: Chris Franken 2022
 
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Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog.