Heiligabend

Zeitgenössische Klaviermusik in der Heiligen Nacht


 

Interview vom 20.12.15 im domradio (Redaktion: Birgitt Schippers)

Am Heiligen Abend, den 24.12.15 um 21 Uhr spielt die armenische Pianistin Nare Karoyan zeitgenössische Klaviermusik in Sankt Peter. Die Veranstaltung dauert 45 Minuten, der Eintritt ist frei. Auf dem Programm stehen Werke von Federico Mompou (1893-1987) sowie eine Uraufführung von Dominik Susteck (*1977).

 

Federico Mompous Vater war Katalane, seine Mutter Französin. Er studierte zunächst am Conservatorio del Liceo in Barcelona und ging 1911 mit den Empfehlungen von Enrique Granados an Gabriel Fauré nach Paris ans Konservatorium, wo er weiteren Klavierunterricht bei Ferdinand Motte-Lacroix nahm. Der Einfluss der französischen Impressionisten zeigt sich deutlich in Mompous Werken, die überwiegend für Klavier solo geschaffen wurden. Insbesondere Erik Satie wird als Vorbild für die leicht dissonierenden Klänge bemüht, die Mompou in seinem Stil der „notierten Improvisation“ festhielt.

 

Dominik Susteck ist seit 2007 Organist und Komponist an Sankt Peter. In seinen drei Klaviermeditationen beleuchtet er die „Nacht“ auf unterschiedliche Weise. Zentral steht als Thema das Motiv der „Freude“, umrahmt von den Sätzen „Licht“ und „Gold“. Der Zyklus deutet Elemente aus der christlichen Tradition an, ohne sich explizit darauf zu beziehen.

 

Federico Mompou (1893-1987) „Fetes Lointaines“ und „…Pour appeler la joie“ aus „Charmes“

 

Dominik Susteck (*1977) „Licht“, „Freude“ und „Gold“ aus „Die Nacht“ (UA)

 

Statement der Pianistin Nare Karoyan zu dem Programm:
„24. Dezember im Jahr… jedes Jahr. Ist diese besondere „Freude“ an dem Abend naturgegeben oder „ruft man nach Freude“ weil die westliche Gesellschaft es routinemäßig von einem erwartet? Und man über Wochen hinweg von „Licht“ und „Gold“ umgeben ist…Wird dieses, ursprünglich, „Ferne Fest“ jedes Jahr unser Fest?“