Sakramente
Sakramente sind heilige Zeichen. In ihnen wird Gottes Heilshandeln in Jesus Christus für alle Menschen durch alle Zeiten hörbar und sichtbar. Das Ursakrament ist Christus selbst. Von ihm gehen alle einzelnen Sakramente aus und vergegenwärtigen punktuell und konkret in ganz bestimmten Situationen menschlichen Lebens sein Heilshandeln. Deshalb kann man auch sagen: Alle Sakramente haben mit dem zu tun, was Jesus verkündet und getan hat. Wort und sakramentales Zeichen verbinden sich ihnen und verweisen auf ihren Ursprung. Sakramente machen das Geheimnis unseres Glaubens sinnenhaft erfahrbar. In ihnen können wir IHN hören und IHN anrühren. Sie sind wirkmäßige Zeichen der Nähe Gottes in unserem Leben. Die Kirche trägt diese Schätze verantwortlich durch die Geschichte und spendet sie, gibt sie weiter. Sie kann sie nur spenden im Sinne Jesu Christi, wie er uns in der Heiligen Schrift begegnet.
Die Taufe
Die Taufe ist Zeichen einer neuen Schöpfung. Menschen sind Kinder dieser Erde und werden in der Taufe zu Kindern des Himmels. Früher wurden die Erwachsenen ins Wasser eingetaucht. Sie wurden symbolisch eingetaucht in die Liebe Gottes, die sich uns im Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi geschenkt hat. Heute wird das Haupt des Kleinkindes mit etwas Wasser beträufelt und der Taufspender spricht die Worte: „Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Die Taufen in Sankt Peter werden mit den Eltern der zu taufenden Kinder vorbereitet. An der Chillida-Skulptur, dem Tisch des Wortes, findet der Wortgottesdienst statt. Anschließend ziehen die Anwesenden zur Taufkapelle. Auf dem Weg dorthin werden Heilige angerufen, um zu verdeutlichen, dass die Täuflinge Heilige werden. Es sind Menschen, die sich von Gott heilen, sich von ihm sein Heil schenken ließen. Nach der Taufe folgen die ausdeutenden Riten:
Die Salbung mit Chrisam erinnert an den Messias, den Gesalbten. Wie Öl in die Haut einzieht, so soll er im Herzen des Täuflings Raum finden. So erhält er eine unauslöschliche Würde: Er wird gesalbt wie Könige, Priester und Propheten gesalbt wurden.
Das weiße Taufkleid soll daran erinnern, dass dieser Mensch jetzt Christus angezogen hat.
Die Taufkerze, die an der Osterkerze entzündet und an die Eltern oder dem Priester übergeben wird, vergegenwärtigt den auferstandenen Christus und ist sichtbares Zeichen der Verheißung Jesu an seine Jünger: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14).
Halleluja singend ziehen danach Eltern und Paten mit dem Täufling und allen Anwesenden zur Marienstatue, um dort den Segen Gottes zu empfangen. Das Halleluja macht deutlich, dass die Taufe, ein zutiefst österliches Sakrament ist. Die Station vor Maria will uns öffnen für die Glaubenswirklichkeit, dass alle Getauften eingeladen sind, „Gott zur Welt zu bringen“. Wenn so die Taufgemeinde den beschriebenen Weg begeht von der Chillida-Skulptur zum Taufbrunnen und von dort zur Marienstatue, dann wird im Vollzug der Raum unserer Kirche von Sankt Peter konkret erfahrbar, aber dieser ist nur ein kleiner symbolischer Ausschnitt der Weite dessen, was welt- und himmelweite Kirche bedeutet. Alle Mitfeiernden legen diesen Weg während der Tauffeier zurück und werden daran erinnert, dass unser Glaube ebenso ein Prozess ist. Wir sind im Glauben nie fertig. Wir sind immer unterwegs zu dem, der von sich sagt: „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6).
Die Firmung
Die Firmung war ursprünglich integriert in das Sakrament der Taufe. Da im frühen Christentum vorwiegend Erwachsene getauft worden sind, die damit bewusst und mutig ihren Glauben an Jesus Christus bezeugten, war es sinnvoll und notwendig, die Täuflinge mit der Gabe des Heiligen Geistes zu stärken, denn das bedeutet die Firmung (vom lateinischen firmare). Dies geschah damals wie heute durch Handlauflegung und Salbung mit Chrisam durch den Bischof.
Das Sakrament der Firmung wird für die Firmlinge von Sankt Peter zukünftig im Dom gespendet. Der Firmunterricht, also die Hinführung zum Empfang dieses Sakramentes, findet in Sankt Peter statt und wird vom Pfarrer mit einem Team von Frauen und Männern der Gemeinde gestaltet. Der nächste Firmunterricht wird ab Frühjahr 2014 angeboten. Anmeldung und weitere Infos erhalten Interessierte über das Pfarrbüro.
Die Eucharistie
Das Sakrament der Eucharistie ist das Herz jeder katholischen Gemeinde. Es ist die große Danksagung für das, was Gott in Jesus Christus verkündet und gelebt hat. Es ist Danksagung für die Offenbarung der unbedingten Liebe Gottes zu uns.
In jedem Jahr werden zwischen 10 und 20 Mädchen und Jungen auf den Empfang der Ersten Heiligen Kommunion vorbereitet. Der Pfarrer und ein Team von Frauen und Männern der Gemeinde führen die Kinder ein in das Christusgeheimnis. Biblische Geschichten, kreative Betätigung, und die Vorbereitung des Weihnachtsspiels – oder die Gestaltung des Karfreitags für Kinder gehören ebenso zu den Elementen der Hinführung wie gemeinsames Singen und Beten. Außerdem wird die gesamte Kar- und Osterliturgie für Kinder so vorbereitet, dass sie von den Kommunionkindern mitgefeiert werden kann. Höhepunkt für die Kinder ist dann der Weiße Sonntag, der in Sankt Peter bereits am Samstagnachmittag begangen wird.
Der Kommunionunterricht endet mit der gemeinsamen Teilnahme an der großen Fronleichnamsprozession durch die Kölner Innenstadt.
Das Busssakrament – das Sakrament der Versöhnung
In der sensiblen Wahrnehmung unseres Lebens, dessen was wir sagen oder tun, stoßen wir immer auch an Grenzen, stellen wir Schwächen fest und müssen bei allem, was wir Gutes tun, uns ehrlich eingestehen, dass wir punktuell auch Schuld auf uns laden und sündigen. Dies weist uns auf die Grunddisposition menschlichen Lebens hin: Wir sind endlich, sind Wanderer zwischen Geburt und Tod und brauchen einander. Die Tatsache, dass ich mir meiner selbst bewusst sein kann, wäre ohne die Ansprache durch ein Du nicht möglich. Wir leben aus und in dem Dialog zwischen Ich und Du. Die Illusion, dies abstreifen zu können, um letztlich sein zu können wie Gott, und narzistische Selbstsucht beschädigen oder zerstören sogar diese existentielle Verbindung mit Gott und unter Menschen. Sünde, so hat einmal ein Jesuit geschrieben, sei die Weigerung des Menschen, sich lieben zu lassen. Es ist die Weigerung, die eigene Existenz als empfangene und geschenkte anzunehmen.
Das Bußsakrament ist eine Hilfe, meine Grundposition wahrnehmen zu können und stärkt mich gerade so in der Hoffnung, dass österliches, das heißt: Tod und Beziehungslosigkeit überwindendes Leben, in mir wachsen will und kann.
Das Bußsakrament ist im Leben der Gläubigen ein wenig aus dem Bewusstsein geraten. Dabei ist es ein Sakrament der Ermutigung und des Zuspruch durch Christus selbst, immer wieder neu anfangen zu dürfen. Der Priester verleiht eigentlich nur dem Jesus des Evangeliums den Mund, in dem er losspricht von bereuten Sünden. Größer und weiter als menschliche Schuld ist Gottes Liebe.
In Sankt Peter gibt es nach dem Einläuten des Sonntags eine stille Zeit der Versöhnung mit Gelegenheit, das Bußsakrament in der Taufkapelle zu empfangen. Momentan aus praktischen Gründen kein idealer Ort, aber im Zuge der Sanierung und des Umbaus im Pfarrhaus wird in der ehemaligen Kapelle der Jesuitengemeinschaft ein Raum der Stille eingerichtet, der sowohl Beichtgespräche als auch anonymes Beichten ermöglichen wird.
Als Zeichen, dass wir ebenso als Gemeinde immer wieder der Umkehr bedürfen, vollziehen wir am 3. Adventssonntag und am Sonntag vor dem Palmsonntag im Rahmen der 18.00 Uhr Abendmesse einen erweiterten Ritus der Umkehr und der Versöhnung.
Das Ehesakrament
Wenn ein junges Ehepaar heute nicht nur standesamtlich, sondern auch kirchlich heiraten möchte, dann sind es nicht mehr einfach nur Tradition, Erwartungen der Eltern oder einfach nur barocke Festlichkeit. Junge Paare sind sich heute bewusster, dass ihr Jawort zueinander nicht auf gleicher Ebene liegt wie das rechtliche Jawort auf dem Standesamt. Wenn zwei Menschen vor Gott Ja sagen, zueinander, dann ist dies auch ein Rechtsakt, aber wesentlicher noch ein Realsymbol für das verbindliche Ja Gottes zu seinem Volk Israel und ebenso für die Verbindung zwischen Christus und seiner Kirche.
Junge Paare, denen die reduzierte Ästhetik von Sankt Peter zusagt und die Konzentration auf das Wesentliche, lassen sich gerne hier trauen. Bei vielen Trauungen helfen aktuelle Ausstellungen oder Kunst-Installationen mit, das für unsere Kirche typische feinsinnige Ambiente entstehen zu lassen. Das zeitgenössische Orgelspiel unseres Organisten Dominik Susteck stimmt dialogisch darauf ein.
Die Krankensalbung
geht auf eine lange Tradition seit der Urkirche zurück. Schon im Jakobusbrief lesen wir: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten (presbyteroi) der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten.“ (Jak 5,14)
Da Sankt Peter keine typische Wohnpfarrei ist, sondern eine Wahlgemeinde, deren Mitglieder weit in und um Köln verstreut sind, wurde das Sakrament der Salbung für mehrere Kranke in Sankt Peter noch nicht gespendet. Sehr wohl kommen immer wieder Anrufe von Angehörigen aus dem Einzugsgebiet mit der Bitte, dieses Sakrament empfangen zu dürfen. Gerne erfüllen wir diese Bitten. Denn besonders der kranke und hinfällige Mensch ist auf Zuwendung angewiesen. Vor allem wird hier deutlich, welche Nähe Jesus gerade Kranken geschenkt hat. Mit der Wahl des neuen Pfarrgemeinderats wurde dies auch ausdrücklich gewünscht, einen Kranken-Besuchsdienst aufzubauen. Bitte wenden Sie sich gerne an unser Pfarrbüro.
Exequien
Gott lässt uns nicht allein. Von der Taufe bis zum Sterben und über den Tod hinaus dürfen wir seiner Liebe sicher sein. Eine Gemeinde kann nichts anderes versuchen, als diese Treue Gottes zu uns, die er uns in Jesus Christus geschenkt hat, nachzunahmen und erfahrbar zu machen. Das wird leider immer nur gebrochen möglich sein. Unabhängig davon gilt Sein Wort.
Die Exequien in Sankt Peter gehören mit zu den eindrucksvollsten Feiern. Der meist schmucklose Sarg flankiert von vier Kerzen auf nacktem Boden. Der Verstorbene blickt gen Osten, die Himmelsrichtung, von der uns die Sonne, und damit Christus, das Licht schlechthin, entgegenkommt. Es überwiegen helle Farben. Weiß ist die Farbe, die alle anderen des Spektrums enthält und ist die Farbe der Auferstehung. Die reduziert Ästhetik symbolisiert hier eine Form der Trauer, die loslassen kann, voller Hoffnung auf ein neues Sein bei Gott.
Die Wiederaufnahme
Wer die Kirchenmitgliedschaft aus einem bestimmt Grund gekündigt hat, in sich aber verspürt, doch wieder zu einer Gemeinde gehören zu wollen, kann sich gerne vertrauensvoll an uns wenden. Wir hören Ihnen einfach zu und können helfen, Wege zurück zu finden.
Fotogalerie Taufe
Viele haben in Sankt Peter den Weg zu Christus gefunden und hier im Kreis der Gemeinde Taufe, Firmung und Heilige Kommunion empfangen. Nicht nur als Kinder, sondern als Erwachsene.
Fotogalerie Heilige Kommunion
Die Heilige Kommunion ist das Herzstück der Liturgie – und sie ist das enge Band, das Christus mit uns knüpfen will. Die Heilige Kommunion zum ersten Mal empfangen zu dürfen, und dann immer wieder, ist ein Wendepunkt in unserem Wachsen zu Christus hin. Ein Höhepunkt nicht nur für die Kinder, sondern für jeden. In den Kindern allerdings leuchtet noch einmal für uns alle die Nähe Christi auf.